30 | 04 | 2003
You say Yes, I say No
You say Stop, and I say Go Go Go!
(The Beatles)
Ja, wir Hanauer dürfen in diesen Tagen tolle Dinge erleben! Große Frauen gehen wie die Sonne strahlend auf und finster unter. Entschlossene Männer präsentieren Wahrheiten und sich selbst im Rampenlicht. Fantastische Projekte schillern wie Seifenblasen vor dem Zerplatzen. Eine Zeit der Extreme. Hanau lebt und bebt. Da ist kein Platz mehr für unverbindliche Zwischentöne. Hanau macht jetzt Schluß mit Zagen, Zögern, Zaudern. "Vielleicht, Mal sehen, Möglicherweise..." damit ist es vorbei in unserer Stadt. Unsere Rede sei nun Ja! Ja! und Nein! Nein! Schwarz-weiß, nicht grau; Heiß-kalt, nicht lau. Das Wischiwaschi hat ein Ende. Feste Worte, klares Handeln.
Nun, wir ringen noch ein wenig mit der sprachlichen Präzision: Ja, wir sind dagegen, Nein, wir sind dafür! Contra bedeutet Pro und wer ablehnt, muß zustimmen. Ja, was denn nun? - Nein aber auch! Der neue Trend zur Eindeutigkeit überfordert viele. Aber die Feinabstimmung bekommen wir auch noch hin.
Der "Hanauer 11.Mai" wird in die Geschichte eingehen. Noch unsere Urenkel werden in der Schule danach abgefragt werden. Aber wie bei jedem anderen historischen Datum ist auch hier die entscheidende Frage:...was kommt danach? Bleibt es weiterhin bei eindeutigen "Jas" und entschiedenen "Neins"? Die politische Union der Hanauer Gerechten hat in bemerkenswerter Einigkeit einen Strang geknüpft. Ob es wohl klappt, auch nach dem Tag der Entscheidung weiterhin gemeinsam an diesem Strang zu ziehen?
Unsere großen Macher und Entscheider haben einen langen, schweren Weg vor sich. Hoffentlich geht dabei keinem die Puste aus. Helfen wir ihnen ein wenig! Stets passend ist die Empfehlung an desorientierte Magistratsmitglieder, entwurzelte Stadtverordnete und verwirrte Bürger: Denkt vorwärts und geradeheraus. Verlaßt den ewigen Hanauer Kreisverkehr, setzt Blinker und biegt nach Großauheim ein.
Großauheim, der Ort der mystischen Bahnübergänge, die Heimat des Nicht-Hanauers August Gaul, der projektfreie Dornröschen-Stadtteil.
Leise, schlagzeilenfern, aber selbstbewußt. Hier pulsiert ein unverflochtenes Vereinsleben mit zurückhaltenden Vorständen. Hier arbeiten Geschäftsleute, die nicht ständig städtische Hilfe einfordern, sondern selbst aktiv sind. Hier leben Bürger, die überparteilich und jammerfrei Kultur und Profil ihres Heimatortes voranbringen. Hier werden Häuser gebaut, keine Paläste. Hunderte Menschen ziehen neu zu uns; Großauheim wächst in jeder Beziehung. Hier ist eine stabile Basis und ein ideales Fundament, um nach dem 11.Mai 2003 die städtischen Hebel neu anzusetzen. Dabei ist es völlig gleich, wer nun die Thronfolge im Rathaus antreten wird. Also Hanau:  sag JA zu Großauheim! (Hanauer Anzeiger)
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